Lagerhalle in Bönningstedt brennt

Datum: 11. Januar 2011 um 12:50 Uhr
Alarmierungsart: Vollalarm mit Sirene
Dauer: 9 Stunden 10 Minuten
Einsatzart: FEU G 
Einsatzort: Goosmoortwiete, Bönningstedt
Fahrzeuge: LF 16/12 (außer Dienst) , TLF 16/25 , LF 10/6 , MTW T4 (außer Dienst) , MZF 


Einsatzbericht:

Bönningstedt – Es war der größte Brandeinsatz in der Geschichte der FF Bönningstedt. Bei einem Großfeuer ist am Donnerstag eine Lagerhalle komplett abgebrannt. Die Feuerwehr war mit mehr als 250 Einsatzkräften im Einsatz. Eine Person wurde mit Verletzungen an der Hand ins Krankenhaus eingeliefert. Es entstand Sachschaden im vermutlich zweistelligen Millionenbereich. Zur Unterstützung der Einsatzführung wurde eine Komponente der Technischen Einsatzleitung (IuK-TEL) mit dem Einsatzleitwagen Kater Pinneberg 2 eingesetzt.
Die Feuerwehr Bönningstedt war um 12.42 Uhr mit dem Stichwort Auslösung einer automatischen Brandmeldeanlage alarmiert worden. Beim Eintreffen wenigen Minuten darauf stand die Halle bereits nahezu in Vollbrand. Es folgten mehrere Durchzündungen, so dass das Gebäude schnell auf der kompletten Fläche in Flammen stand. Im Minutentakt rückten daraufhin Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden und Städten an. Mehr als 250 Einsatzkräfte haben einen Löschangriff von allen Seiten vorgenommen. Zum Einsatz kamen unter anderem vier Drehleitern und mehrere Wasserwerfer. Um den enormen Wasserbedarf zu decken, wurden verschiedene Hydranten angezapft. Außerdem wurden mehrere Leitungen von einem nahe gelegenen Teich aus zur Einsatzstelle verlegt. Die Feuerwehren mussten sich auf den Außenangriff beschränken, da ein Betreten der Halle aufgrund der Einsturzgefahr und der fortgeschrittenen Brandentwicklung nicht möglich war. Außerdem zerplatzten mehrere Druckgasbehälter (Gasflaschen).

In der Halle waren mehrere Firmen untergebracht, darunter eine Kartbahn, ein Möbellager und eine Motorradwerkstatt. Ein direkt an den Hallenkomplex anschließendes Trakt eines Gerüstbauers ist von dem Feuer ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Feuer dort konnte aber schnell gelöscht werden.

Über der Brandstelle stand eine sehr hohe, dunkle Rauchwolke. Der ABC-Dienst des Kreises Pinneberg und die Feuerwehr Hamburg haben mehrere Messungen vorgenommen, aber keine erhöhte Konzentration an Giftstoffen in Bönningstedt und den umliegenden Gemeinden festgestellt. Dennoch wurde die Bevölkerung vorsichtshalber aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Die Einsatzstelle war in zwei Abschnitte – Ost und West – aufgeteilt worden.

Für die Löscharbeiten innerhalb der Halle wurde gegen 17 Uhr von der Feuerwehr Hamburg der große Teleskopmast mit einem 50 Meter langen Mast angefordert. Dieser Mast reicht so weit von oben in die Halle hinein, dass besser gelöscht werden kann. Ein von einem Unternehmen angeforderter Bagger reißt die Blechwände ein. Außerdem wird nun auch Schaum eingesetzt. Für die Nacht ist zusätzlich das Technische Hilfswerk mit den Ortsverbänden Barmstedt, Pinneberg und Norderstedt vor Ort, um das Geschehen auszuleuchten. Ab 22 Uhr wurde die Zahl der Kräfte auf Einheiten aus Bönningstedt und Hasloh reduziert, die das Feuer unter Kontrolle hielten. Mit Sonnenaufgang am Freitag wurden die Nachlöscharbeiten unter Mithilfe eines Baggers und der Radlader vom THW fortgesetzt und beendet. Ab 17 Uhr wurde zusammengepackt. Als letztes rückte die FF Bönningstedt gegen 20 Uhr ins Gerätehaus ein.

Noch am späten Freitagabend musste die Wehr wie es angesichts der enormen Brandlast zu erwarten gewesen war erneut für Nachlöscharbeiten anrücken. Gleiches galt auch für den Sonnabend.